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Österreich stemmt sich erfolgreich gegen internationalen Trend bei der illegalen Migration
Im Juni 2024 wurden in Österreich 1.835 Asylanträge gestellt. Das ist ein Rückgang um 64 Prozent. Im europäischen Vergleich sind die Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr kaum zurückgegangen.
"Wir sehen anhand der Halbjahresbilanz, dass die Maßnahmen greifen und die Schlepper einen Bogen um Österreich machen. Wir sehen eine massive Reduktion illegaler Grenzübertritte, wir sehen eine deutliche Reduktion der Asylanträge und wir sehen auch eine Reduktion beim sogenannten Familiennachzug im Bereich der Asylanträge", unterstrich Innenminister Gerhard Karner bei der Präsentation der Halbjahresbilanz Asyl- und Rückführungsstatistik am 19. Juli 2024 im Innenministerium.
Vergleich der Asylanträge: Erstes Halbjahr 2023/2024
Im Vergleich des ersten Halbjahres mit dem Vorjahreszeitraum gibt es einen deutlichen Rückgang. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 23.142 Asylanträge gestellt, heuer 13.479 Asylanträge, also um 9.663 Anträge bzw. 42 Prozent weniger.
Stark zurückgegangen sind auch die Anträge für den Familiennachzug. Im Juni wurden 414 Einreisen nach Österreich beantragt, um 1.771 weniger als noch im Januar und deutlich weniger als der Monatsschnitt des Vorjahres (1.169). "Wir rechnen damit, dass sich dieser Trend weiterhin fortsetzen wird und nach wie vor rückläufig bleibt", betonte die Vizedirektorin des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA), Karoline Preißer.
Gleichzeitig hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl 19.079 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 1.499 Personen haben freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.
Die Antragsstatistik im Detail
821 Asylanträge im Juni 2024 stammen von Frauen, 1.014 Anträge von Männern. Stärkste Nation der Antragsteller in Österreich ist weiterhin Syrien.
In Europa gab es im ersten Halbjahr 2024 mit 499.299 Asylanträgen fast gleich viele Anträge wie im Vorjahr. Stark gestiegen sind die Anträge in Griechenland (77 Prozent) und in Italien (32 Prozent). Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik derzeit auf dem siebten Platz.
Die Entscheidungsstatistik im Detail
Im ersten Halbjahr 2024 gab es 19.079 negative Entscheidungen, in 14.077 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Bei Syrern wurden knapp 30 Prozent der Asylverfahren negativ beschieden, bei Afghanen 38 Prozent. So gut wie keine Chance auf Asyl hatten im Juni Antragsteller aus Marokko (0,5 Prozent), Georgien (1,1 Prozent) und Indien (0 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende Juni 2024 wurden 723 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.
Lage im Burgenland im Frühjahr 2024
"Die Kontrolldichte national und international zeigt eindeutig Wirkung. Mittlerweile umgehen Schlepper Österreich großflächig", sagte Bundespolizeidirektor Michael Takàcs. Grund sind unter anderem die massiven Grenzpunkt- und Grenzraumkontrollen durch die Polizei. So kam es im Burgenland im ersten Halbjahr 2024 zu 303 Aufgriffen nach einem illegalen Grenzübertritt – im Vergleichszeitraum 2023 waren es 10.731 Aufgriffe (das ist ein Minus von 97 Prozent), ein Jahr zuvor noch 19.344.
Der Rückgang bei den Aufgriffen im Burgenland hat Ende Oktober 2023 des vergangenen Jahres eingesetzt und hält auch im Juni 2024 weiter an. Die umfassenden Kontrollen zeigen auch Auswirkungen auf den Preis für Schleppungen. Die Preise für den Menschenschmuggel über oder nach Österreich haben sich in den vergangenen Monaten nahezu verdoppelt. Für eine Schleppung mit Ausgangspunkt Bulgarien oder Türkei verlangen die Kriminellen für eine einzelne Person zwischen 3.000 und 5.000 Euro.
Lage in Europa
Vor allem der Druck an der türkisch und griechischen Außengrenze ist weiterhin hoch. Die "Küstenroute" am Westbalkan über Bosnien-Kroatien-Slowenien mit Ziel Italien verzeichnet rund 75 Prozent der Gesamtaufgriffe auf dem Balkan. So stiegen die Aufgriffe in Slowenien (fünf Prozent), wo im Jahr 2024 bis Anfang Juni die höchste Steigerung verzeichnet wurde.